Mittelständler verkennen oft, wie gravierend sich vermeintlich harmlose Absprachen mit Wettbewerbern auswirken. Dann stehen plötzlich Beamte des Kartellamts und die Kripo vor der Tür. Die Gefahr aufzufliegen steigt.
Düsseldorf. „Um zehn Uhr morgens standen plötzlich zehn Beamte vom Kartellamt und der Kripo in meinem Büro. Es war wie in einem schlechten Film“, erinnert sich der Manager eines mittelständischen Zulieferers an den Tag, seit dem er offiziell als Kartellsünder gilt. Die Beamten filzten die ganze Firma, ein IT-Experte durchsuchte die Server nach verdächtigen Schlüsselwörtern in allen Terminkalendern und Mails. „Gegen fünf Uhr verabschiedeten sich die Ermittler höflich. Ich war geschockt und wie in Trance“, sagt der Manager, der nur unter Wahrung der Anonymität sprechen will. Immerhin, andere Kartellsünder aus dem Mittelstand verweigern zu dem heiklen Thema jeden Kommentar. …